EdiMotion23. – 26. Oktober 2020

Filme

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AFRICAN MIRROR

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Der zu Lebzeiten in der Schweiz populäre Reisejournalist René Gardi (1909–2000) prägte mit seinen Büchern und Filmen, in denen er eine reaktionäre Utopie ‚schöner Wilder’ in vormoderner Zeit entwarf, wesentlich das europäische Afrikabild. Auf Basis von Aufnahmen aus Gardis Nachlass problematisiert die neue dokumentarische Form die geistige Aneignung einer fremden Kultur und entlarvt u.a. durch Diskrepanzen von Bild und Ton sowie die Verknüpfung von Gardis biographischen Brüchen mit kolonialen Perspektiven und Sehnsüchten das Filmen selbst als eine Form des Kolonialismus. Im Spiegelbild sich verändernder Wahrnehmung ist das Publikum gefordert, den eigenen Blick auf Afrika zu reflektieren.

CH 2019. Montage: Mischa Hedinger, Philipp Diettrich. Regie: Mischa Hedinger. Musik: Machinefabriek (Rutger Zuydervelt). Produktion und Verleih: ton und bild GmbH.
84 Minuten. Kinostart: 14.09.2019 (Deutschschweiz).

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ALI

Wettbewerb Förderpreis Schnitt

Zwei Brüder begeben sich auf eine von Sehnsucht und Sentiment geprägte Reise in das Anatolien ihrer Kindheit – der alt und müde gewordene Vater bleibt zurück in Berlin. Zwischen Diesseits und Jenseits, Realität und dem Dahinter ergibt sich ein Tanz um familiäre Geheimnisse und Perspektiven.

DE 2018. Montage: Rain Kencana. Regie, Buch: Rain Kencana. Kamera: Volker Langholz. Musik: Vivan & Ketan Bhatti. Ton: Daniel Griese. Darsteller: Şerif Memiş, Arif Uzun, Kadir Amigo Memiş u.a. Produktion: Rain Kencana Produktion. 13 Minuten.

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BARLUSCHKE

Hommage Karin Schöning

Das Psychogramm eines narzisstischen Spions: Berthold Barluschke, 1945 in Brandenburg geboren, arbeitet für die Stasi und den westdeutschen BND. Er wechselt seine Identitäten so häufig wie die vorgegebenen Ideologien, deren Ziele er nicht zu kennen vorgibt. Er gründet eine eigene Firma und verkauft nach der Wende Waffenbestände der NVA. Vor der Kamera dieses Films will er sein Leben zur Legende verklären, immer von der starken Sehnsucht getrieben, etwas Besonderes zu sein. Ein Mann, der die heimische Videokamera wie eine Waffe auf seine Familie richtet. Identität ist eine Mythe. Diese Familie ist glücklich. Nichts bleibt übrig. Dienst ist Dienst.

DE 1997. Montage: Karin Schöning. Regie, Buch: Thomas Heise. Kamera: Peter Badel. Ton: Uve Haußig, Hartmut Eichgrün. Produktion: ö-Filmproduktion. 90 Minuten. Kinostart: 26. März 1998

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BEWEGUNGEN EINES NAHEN BERGS

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Einer Sage zufolge schenkte einst ein Wassermann den Menschen das Eisenvorkommen im Erzberg der Obersteiermark. Das Voranschreiten der Industrialisierung hinterließ Leerstand: In einer dieser verwaisten Hallen betreibt der Nigerianer Cliff Autowerkstatt und Ersatzteilhandel. Er demontiert alte Karosserien, verpackt Motoren und verschifft ganze Containerladungen in seine alte Heimat. Der Job ist knochenhart, zwischendurch wird akquiriert: potenzielle Käufer, konkurrierende Händler aus Osteuropa, Besitzer passender Automodelle auf öffentlichen Parkplätzen. Während drinnen das Eisen von ausgeweideten Autos dröhnt, taucht der Wassermann draußen den Erzberg in Nebel – Sehnsucht mischt sich in Arbeitsroutine.

AT, FR 2019.
Montage: Dane Komljen, Sebastian Brameshuber. Regie, Buch: Sebastian Brameshuber. Kamera: Klemens Hufnagl. Ton: Johannes Schmelzer-Ziringer. Produktion: Mischief Films & Co KG, PANAMA Film KG, Le Fresnoy – Studio national des arts contemporains.
85 Minuten. Filmgarten. Kinostart: 27.09.2019 (Österreich).

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CRONOFOBIA

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Suter ist Privatdetektiv; er überprüft inkognito Tessiner Hotels, Geschäfte und Dienstleistungen. Tagsüber ist er in seinem weißen Transporter auf Achse, dessen Innenleben ihm sowohl die Übernachtung als auch die Verwandlung ermöglicht. Nachts beobachtet er von der Straße aus die eigenbrötlerische Anna, eine Friseurin, die alleine in einem gutbürgerlichen Haus wohnt. Nachdem sie ihn entdeckt hat, entsteht zwischen den beiden allmählich eine wortkarge, somnambule Freundschaft. Als Suter das Innere von Annas Haus betritt, stellt er fest, dass die Zeit eingefroren ist, inkl. einem zweiten Gedeck auf dem Esstisch – für Annas Ehemann, der nicht mehr kommt. Es beginnt ein seltsames Rollenspiel.

CH 2018. Montage: Giuseppe Trepiccione. Regie, Buch: Francesco Rizzi. Buch: Daniela Gambaro. Kamera: Simon Guy Fässler. Musik: Zeno Gabaglio. Ton: Patrick Becker, Riccardo Studer, Alberto Bernardi. Produktion: Imagofilm Lugano. Darsteller: Vinicio Marchioni, Sabine Timoteo, Giorgia Salari, u.a.
93 Minuten. Cineworx Verleih Basel. Kinostart: 4. 7. 2019 (Deutschschweiz)

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DAS SUMMEN DER INSEKTEN

Gastland Schweiz

Im tiefsten Winter wird in einem einsamen Waldgebiet die Mumie eines etwa 40-jährigen Mannes gefunden – zusammen mit seinen detaillierten Tagebuch-Aufzeichnungen. Aus ihnen lässt sich rekonstruieren, dass der Mann sich im Sommer davor zu Tode gehungert hat. Der Film imaginiert die letzten 62 Tage des Verstorbenen aus seiner Subjektive heraus. Die eindringliche Nüchternheit der Stimme, mit welcher er seinen Leidensweg bis zur körperlichen Auflösung beschreibt, steht im Kontrast zu dem scheinbar gleichgültigen Treiben der Natur um ihn herum, und zu den assoziativen Bildern seiner zunehmend fiebrigen Gedanken und Fantasien.

Das Summen der Insekten – Bericht einer Mumie ist eine dokumentarisch-essayistische Annäherung an eine Novelle des japanischen Autors Shimada Masahiko, welche wiederum auf einer wahren Begebenheit beruht. Ein filmisches Manifest für das Leben – herausgefordert durch den radikalen Verzicht darauf.

CH 2009. Montage: Tania Stöcklin. Regie, Buch, Kamera: Peter Liechti. Kamera: Matthias Kälin. Musik: Norbert Möslang. Produktion: Liechti Filmproduktion GmbH. 88 Minuten. Film Kino Text. Kinostart: 06.05.2010 (Deutschland)

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DER BOXPRINZ

Hommage Karin Schöning

Ein Prinz von eigenen Gnaden und ein Meister in der Kunst der Selbstinszenierung: Norbert Grupe nannte sich als Boxer “Prinz Wilhelm von Homburg” und wurde durch seinen skandalträchtigen Kampfstil im Ring bekannt - und seine große Klappe. Noch bekannter wurde er 1969 bei einem Live-Fernsehinterview, bei dem er zu jeder Frage beharrlich schwieg. Als Schauspieler war er oft “der Bösewicht mit der Hackfresse” in Filmen wie Stroszek von Werner Herzog, Ghostbusters II oder John Carpenters Die Mächte des Wahnsinns. Sein selbstbestimmter Lebensweg mit zahlreichen Verwicklungen ins Hamburger Rotlichtmilieu führt den Einzelgänger mit übergroßem Behauptungswillen in den Ruin.

DE 2000. Montage: Karin Schöning. Regie, Buch: Gerd Kroske. Kamera: Susanne Schüle. Ton: Bernhard Albrecht, Richard Borowski. Produktion: realistfilm, WDR. 100 Minuten. Kinostart: 24. Januar 2002

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FAVORITEN

Wettbewerb Förderpreis Schnitt

Zwei Fremde, ein Auto: Sofia trampt nach einem Streit mit ihrer Mutter nach Italien und überredet den wortkargen Ingenieur Michael, sie mitzunehmen. Sie versucht, mehr über seine Biographie herauszufinden und warum der Mittvierziger ähnlich einzeln in der Welt wirkt wie sie – doch Sofia ist noch längst nicht die behaupteten 18 Jahre alt und bringt Michael zunehmend in einen inneren Konflikt.

AT 2018-2019. Montage: Felix Kalavainan. Regie, Buch: Martin Monk. Kamera: Johannes Höß. Ton: Julia Willi, Andreas Schneider. Darsteller: Lia Wilfing, Christian Dolezal, Renate Baier, Günther Lainer u.a. Produktion: Filmakademie Wien.
17 Minuten. Premium Films.

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© Stefan Neuberger© Stefan Neuberger

HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Thomas Heise folgt den biografischen Spuren seiner zerrissenen Familie über die Weltkriege, den Holocaust, die DDR bis zur Nachwendezeit hinweg. Große Lieben, politische Verbrechen, Schweigen zwischen Generationen, individuelles Ringen mit Kunst und System werden sicht- und hörbar. Eine Collage aus Korrespondenzen, Tagebüchern, Schulaufsätzen, Notizen und Fotografien in Kombination mit Aufnahmen der erwähnten Orte und Landschaften, Bildern von Zügen, Siedlungen, Schichtungen, Bewegungen und Rissen lässt das Familienporträt über vier Generationen zur philosophischen Reise durch Zeit und Raum werden.

DE, AT 2019. Montage: Chris Wright. Regie, Buch: Thomas Heise. Kamera: Stefan Neuberger. Ton: Johannes Schmelzer-Ziringer. Produktion: ma.ja.de. filmproduktions GmbH, Navigator Film.
218 Minuten. GMfilms. Kinostart: 26.09.2019.

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© Box Productions/Entre Chien et Loup/Gjorgji Klincarov© Box Productions/Entre Chien et Loup/Gjorgji Klincarov

LE MILIEU DE L'HORIZON

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Juni 1976: Eine Hitzewelle überrollt Europa, und trifft auch die ländliche französische Schweiz hart. Auf dem Bauernhof seiner Familie erlebt der 13-jährige Gus, wie der flirrende Sommer nicht nur Tiere und Felder heimsucht, sondern auch die Emotionen der Erwachsenen anheizt. Während sein Vater die dahinsterbende Hühnerzucht zu retten versucht, quartiert seine Mutter ihre Bücherclub-Freundin Cécile auf dem Hof ein, die sich als ihre Geliebte entpuppt. Dieser Ausbruch an freier Liebe verstört das Familiengefüge, zu dem auch Gus‘ ältere Schwester Léa und der geistig zurückgebliebene Knecht Rudy gehören. Bei Gus vermischt sich zunehmend kindlicher Zorn mit pubertärer Faszination.

CH, BE 2019. Montage: Emilie Morier. Regie, Buch: Delphine Lehericey. Buch: Joanne Giger. Kamera: Christophe Beaucarne. Musik: Nicolas Rabaeus. Ton: François Musy, Renaud Musy, Franco Piscopo. Produktion: Box Productions, Entre Chien et Loup. Darsteller: Luc Bruchez, Laetitia Casta, Thibaut Evrard, Clémence Poésy, u.a.
92 Minuten. Outside the Box Verleih Lausanne.
Kinostart: 2.10.2019 (Romandie)

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MADAME

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Stéphane und seine Oma führen ein sehr persönliches Gespräch über Gender, Sexualität und Identität – Jahre nach dem Tod der Großmutter. Archivaufnahmen, alte Anrufbeantworter-Nachrichten und die Reflexionen des Filmemachers geben Einblick in eine liebevolle, aber nicht konfliktfreie Beziehung und zeichnen ein doppeltes Selbstporträt: Der Enkel, dessen Lebensweg in einer großbürgerlichen Schweizer Familie vorgezeichnet schien und so gar nicht zu seiner Homosexualität passte und seine Großmutter, die trotz konservativer Haltung in vielem ihrer Zeit und den Regeln des Patriarchats weit voraus war und Stéphane auch mit 90 Jahren noch überraschen und neu beeindrucken konnte.

CH 2018-2019. Montage: Natali Barrey. Regie: Stéphane Riethauser. Buch: Stéphane Riethauser, Marie-Catherine Theiler. Kamera: Stéphane Riethauser. Musik: David Perrenoud. Ton: Martin Stricker. Produktion: Lambda Prod, RTS - Radio Télévision Suisse.
93 Minuten. Salzgeber & Co. Medien GmbH. Kinostart: 12.12.2019

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© Mauerfuchs Film© Mauerfuchs Film

MARTIN KOHLSTEDT – STROM (CHAPTER II)

Wettbewerb Förderpreis Schnitt

Experimentelle Klassik erlebt aktuell eine Renaissance und die damit verbundenen Fragen reichen tief: Was bedeutet Musik und was ist ihr Wesen – für ihre Macher, die Hörer, die Gesellschaft? Der gefeierte Pianist, Komponist und Elektrokünstler Martin Kohlstedt lässt über viele Länder, Konzerte, Begegnungen und persönliche Reflexionen daran teilhaben wie er entsteht, der Strom der Musik und was es für den Künstler heißt, ständig unter Strom stehen zu müssen.

DE 2018. Montage: Patrick Richter. Regie, Buch: Patrick Richter. Kamera: Patrick Richter. Musik: Martin Kohlstedt. Ton: Mario Weise. Produktion: Edition Kohlstedt, Mauerfuchs Film.
16 Minuten.

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© Telepool© Telepool

MEIN ENDE. DEIN ANFANG.

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Nora und Aron sind sehr unterschiedlich: Nora hat alle mütterlichen Ausbildungs-Investitionen verpuffen lassen und jobbt ambitionslos als Kassiererin im Supermarkt. Aron hat trotz seines jungen Alters bereits einen Doktor in Physik, sehr zum Stolz seiner reichen Eltern. Trotzdem ist es Liebe auf dem ersten Blick, als sie sich im U-Bahnhof begegnen – rein zufällig, meint sie / so wie vorbestimmt, meint er. Doch dann wird Aron plötzlich aus dem Leben gerissen. Nora versucht ihren Schmerz zu betäuben, indem sie sich ins Nachtleben stürzt. Sie findet Halt bei Natan, der auch einen Schicksalsschlag bewältigen muss: Seine kleine Tochter hat Leukämie. Aber noch etwas Tragisches verbindet die beiden.

DE 2019. Montage: Andreas Menn. Regie, Buch: Mariko Minoguchi. Kamera: Julian Krubasik. Musik: Jack Ritchie. Ton: Kai Ziarkowski, Clemens Becker, Philipp Sellier. Produktion: Trimafilm, BerghausWöbke Filmproduktion. Darsteller: Saskia Rosendahl, Julius Feldmeier, Edin Hasanović, u.a.
111 Minuten. Telepool Verleih München. Kinostart: 28. 11. 2019

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© 3Ochirfilms/Guru Media/Poisson Rouge Pictures© 3Ochirfilms/Guru Media/Poisson Rouge Pictures

MOUNTAIN CAT

Wettbewerb Förderpreis Schnitt

Eine besorgte Mutter bringt ihre herzkranke Teenagertochter in die Jurte eines Schamanen – von der alten mongolischen Tradition erhofft sie sich mehr Heilung als durch moderne Wissenschaft. Als auf Messers Schneide balancierende Bergkatze beschreibt der „Großvatergeist“ sie, doch was steckt dahinter? Bei der Begegnung zweier junger Leute auf einem Hügel lässt das sozial unerfahrene Mädchen Neugier, Übermut und Rebellion freien Lauf und stellt dadurch einiges infrage.

UK, MN 2020. Montage: Madlen Sieghartsleitner. Regie, Buch: Lkhagvadulam Purev-Ochir. Kamera: Krish Makhija. Ton: Joao Azevedo. Produktion: 3Ochirfilms, Poisson Rouge Pictures, Guru Media. Darsteller: Azzaya Munkhbat, Dulguun Ganbaatar, u.a.
14 Minuten.

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© Konrad Waldmann© Konrad Waldmann

NACHT UEBER KEPLER 452B

Wettbewerb Förderpreis Schnitt

Winter in Berlin – ein Kältebus eilt durch die Nacht, holt Menschen aus der Dunkelheit und steht denen bei, die bei eisigen Temperaturen ohne Obdach sind. Was bestimmt ihre Wahrnehmung und ihre Gedanken? Flüchtige Bilder, schwere Gedanken, Gesprächsfetzen und Geräusche verschmelzen an der Grenze von Traum, Rausch und Realität. Wo ist Kosmos, wo Kollektiv, wo die Personen und wann bricht er an, der neue Tag?

DE 2019. Montage: Sianne Gevatter. Regie, Buch: Ben Voit. Kamera: Konrad Waldmann. Ton: Richard Meyer. Produktion: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
14 Minuten.

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© UCM.ONE© UCM.ONE

SEARCHING EVA

Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Privatsphäre ist für Eva, die eigentlich anders heißt, ein ebenso fluides Kontrukt wie Identität: Sie lebt ihre Leben als Bloggerin, Model, Sexworkerin, Süchtige und queere Feministin seit Jahren öffentlich, stetig im Dialog mit ihren Followern. Auch die nun zusätzlich filmisch dokumentierten und inszenierten Facetten als Tochter, Schwester, Lyrikerin, Mitbewohnerin und Girlfriend sind nur weitere Fragmente aus drei Jahren Nomadentum – gepaart auch hier mit digitalen Dialogen als flackernde Nachrichten auf schwarzer Leinwand. Nonlinear, in stetigem Wandel von Rhythmus und Klangfarbe geschieht so unmittelbare Teilhabe an postmoderner Identitätssuche und -verweigerung gleichermaßen.

DE 2019. Montage: Yana Höhnerbach. Regie: Pia Hellenthal. Buch: Pia Hellenthal, Giorgia Malatrasi. Kamera: Janis Mazuch. Ton: Marcus Zilz, Frank Bubenzer. Produktion: CORSO Film.
88 Minuten. Darling Berlin/UCM.ONE. Kinostart:
14.11.2019.

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© Yunus Roy Imer/Port au Prince Pictures© Yunus Roy Imer/Port au Prince Pictures

SYSTEMSPRENGER

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

In guten Momenten ist die neunjährige Benni ein fröhliches Mädchen voller Tatendrang. Aber wenn sie ihre urplötzlich ausbrechenden Wutanfälle bekommt, dann überfordert sie alle in ihrem Umfeld: Ihre alleinerziehende Mutter Bianca, ihre jüngeren Geschwister, ihre Mitschüler – und auch die vielen Sozialeinrichtungen und Pflegefamilien, an die Benni weiter gereicht wird, weil Bianca mit ihr nicht klar kommt. Frau Bafané vom Jugendamt ist immer wieder bemüht, eine gute Lösung zu finden und setzt sogar den Anti-Gewalttrainer Micha als Schulbegleiter für Benni ein. Doch beide geraten an ihre Grenzen – auch weil kaum noch Einrichtungen bereit sind, einen »Systemsprenger« wie Benni aufzunehmen.

DE 2019. Montage: Stephan Bechinger, Julia Kovalenko. Regie, Buch: Nora Fingscheidt. Kamera: Yunus Roy Imer. Musik: John Gürtler. Ton: Corinna Zink, Jonathan Schorr, Dominik Leube, Oscar Stiebitz, Gregor Bonse. Produktion: Kineo Filmproduktion, Weydemann Bros. Darsteller: Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister, u.a.
120 Minuten. Port au Prince Pictures Berlin. Kinostart: 19.9.2019

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© Freibeuterfilm© Freibeuterfilm

TO THE NIGHT

Wettbewerb Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm

Als Norman noch ein Kind war, hat er als einziger einen Brandunfall überlebt, bei dem seine Eltern umkamen. Seitdem quälen ihn diffuse Schuldgefühle; auch seine Werke als Installationskünstler kreisen um das Trauma. Mit seiner Freundin Penelope, einer Malerin, und seinem acht Monate alten Sohn, wohnt Norman in einem baufälligen Loft in Brooklyn und versucht sich an ein stabiles Familienleben heranzutasten. Doch als er eines Nachts seinen besten Freund, den fast blinden Andi, aus dessen brennender Wohnung rettet muss, brechen die Erinnerungen mit voller Wucht wieder hervor. Norman begibt sich auf Spurensuche in sein verkohltes Elternhaus, welches er seit seiner Kindheit nicht mehr betreten hat.

AT, USA 2018. Regie, Buch & Montage: Peter Brunner. Kamera: Daniel Katz. Ton: Michael Moote, YongSoo Lee, Stefan Rosensprung, Philip Waldenberger, Manuel Grandpierre, Bernhard Maisch. Produktion: FreibeuterFilm, Loveless, Ulrich Seidl Film Produktion. Darsteller: Caleb Landry Jones, Eléonore Hendricks, Jana McKinnon, Christos Haas, u.a.
102 Minuten. Stadtkino Filmverleih Wien. Kinostart: 14.6.2019 (Österreich)

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